Interview mit Samantha GrunowSamantha Grunow war von Juli 2022 bis Mai 2024 als studentische Hilfskraft im Teilprojekt A04 "Globale Entwicklungen in Gesundheitssystemen" beschäftigt. Sie studierte von 2021 bis 2024 Internationale Beziehungen an der Universität Bremen und konzentrierte sich in ihrem Studium auf die Rolle humanitärer Organisationen und der Hilfe inmitten von Krisen und Instabilität. In diesem Interview schildert sie ihre Arbeitserfahrung und gibt Tipps an Studierende, die sich für eine SHK-Stelle interessieren.
Welche Aufgaben hattest Du im Teilprojekt A04?
Zu meinen Aufgaben zählten vor allem die Identifizierung und das Herunterladen relevanter Rechtsvorschriften im Bereich der Gesundheitsversorgung und die anschließende Unterstützung bei der Entwicklung und Umsetzung eines Codebooks zur Kommentierung dieser Rechtsvorschriften, um eine Vergleichsebene in Bezug auf Inklusivität und Großzügigkeit der Gesundheitssysteme auf internationaler Basis zu schaffen. Gegen Ende meiner Zeit bei A04 konzentrierten sich meine Aufgaben darauf, das Codebook so weit wie möglich zu implementieren, damit wir meine Erfahrung in den Entwicklungsphasen nutzen konnten.
Gab es Synergieeffekte zwischen Deinem Studium und Deiner Tätigkeit im SFB 1342?
Ich habe Internationale Beziehungen studiert und mich dabei auf die Rolle humanitärer Akteure konzentriert. Meine Abschlussarbeit schrieb ich über die Zugänglichkeit der Gesundheitsversorgung und die Wirksamkeit der humanitären Hilfe in Somalia, einem Land, das seit über 40 Jahren keine funktionierende Zentralregierung mehr hat. Aufgrund der Überschneidungen zwischen meiner Forschungsarbeit über das Fehlen eines Gesundheitssystems und dem Projekt über die Bewertung bestehender Systeme war ich dankbar für den Beitrag des Teams zu meiner Forschungsarbeit, insbesondere zu Beginn, da ich mich noch nie mit der Zugänglichkeit der Gesundheitsversorgung oder mit Gesundheitssystemen beschäftigt hatte.
Die Einblicke des Projekts in die bestehenden Systeme und die Situation in Somalia waren hilfreich für meine Entscheidungsfindung, wie ich die Situation angehen sollte, und unterstützten meine Schlussfolgerungen durch Vergleiche. Da ich gleichzeitig mit Weißbüchern und anderen Unterlagen aus Somalia arbeitete, flossen auch diese in meine Einschätzungen und Vorschläge ein, die ich anhand des Codebuchs des Projekts entwickelte. Trotz meines Weggangs hoffe ich, dass einige meiner Schlussfolgerungen dem Team dabei helfen können, die Hindernisse zu überwinden, auf die es bei der Bewertung von Gesundheitssystemen stößt, die im Laufe der Zeit von der humanitären Hilfe beeinflusst worden sind.
Welche berufliche Station folgte und was nimmst Du aus Deiner SHK-Zeit mit ins Berufsleben?
Ich habe meine Masterarbeit Mitte Mai abgeschlossen und bin nun auf der Suche nach einer Vollzeitbeschäftigung, die etwas bewirkt und erfüllt. Die Arbeit Teilprojekt A04 hat mir wertvolle Forschungsfähigkeiten vermittelt, aber am meisten schätze ich, dass mir sogar als studentische Hilfskraft sinnvolle Aufgaben übertragen wurden, die eine große Rolle für den Verlauf des Projekts spielten. Ich kam mit der Befürchtung in die Gruppe, dass ich aufgrund meiner mangelnden Erfahrung nicht viel beitragen könnte, aber ich bin dankbar für diese Erfahrung und nehme daraus die Erkenntnis mit, dass jeder Mensch Fähigkeiten und Stärken hat, die gefördert werden können, um die Produktivität und den Erfolg eines jeden Teams zu optimieren.
Welche Ratschläge würdest Du zukünftigen SHKs gerne geben?
Studentischen Hilfskräften möchte ich empfehlen, nicht nur ihre Stunden abzuarbeiten, sondern auch ihre Meinung zu äußern und sich nicht zu scheuen, Fehler zu machen. Hören Sie sich die Geschichten und Ratschläge der anderen an, und Sie werden aus Ihren Erfahrung viel mehr lernen als nur, wie man Daten sammelt und analysiert. Das A04-Projekt hat mir einen Arbeitsplatz geboten, an dem ich wirklich wachsen konnte. Ich habe mehr über Projektmanagement gelernt, als ich je erwartet hätte, vor allem in Bezug auf Methodologie und Analyse, aber das liegt vor allem daran, dass das Team mir und meiner Meinung einen Platz im Gespräch eingeräumt hat. Ich war nicht die Assistentin, die einfach nur die anfallende Arbeit erledigte, sondern ein Teammitglied, das die Entscheidungsfindung und Planung unterstützte. Nutzen Sie diese Position und machen Sie das Beste daraus, Sie werden es später zu schätzen wissen.
Kontakt:Alexander PolteSFB 1342: Globale Entwicklungsdynamiken von Sozialpolitik
Mary-Somerville-Straße 7
28359 Bremen
Tel.: +49 421 218-57063
E-Mail:
alexander.polte@uni-bremen.de