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Prof. Dr. Ali Akbar Tajmazinani
Prof. Dr. Ali Akbar Tajmazinani
Der SFB-Gastwissenschaftler Ali Akbar Tajmazinani hat erste Ergebnisse seiner Typologie der Wohlfahrtssysteme in muslimischen Gesellschaften vorgestellt.

Im Rahmen der Jour-Fixe-Vortragsserie hat Ali Akbar Tajmazinani von der Allameh-Tabataba'i-Universität in Teheran erste Zwischenergebnisse seines aktuellen Forschungsschwerpunkts vorgestellt: eine Typologie der Wohlfahrtssysteme in muslimischen Gesellschaften.

Dazu hat Tajmazinani Daten zu Staaten mit mehrheitlich muslimischer Bevölkerung gesammelt: Daten zu sozialpolitischen Input- und Outputfaktoren (u.a. öffentliche Gesundheits-, Sozialschutz- und Bildungsausgaben; Bildungsniveau; Ausmaß universeller Gesundheitsversorgung; Human Development Index; Wohlstandsverteilung), dem BIP pro Kopf, dem Anteil von natürlichen Ressourcen und Remittances am BIP.

Ein Clusteranalyse ergab 7 Ländergruppen, die sich hinsichtlich sozialstaatlichem In- und Output sowie der gesellschaftlichen Rahmenbedingungen unterschieden. Die relevantesten Faktoren für ein hohes Wohlstandsniveau erwiesen sich die Höhe des BIP pro Kopf und die gesellschaftliche Stabilität. Tajmazinani wird seine Typologie weiter verfeinern.

Tajmazinani ist Associate Professor an der Allameh-Tabataba'i-Universität in Teheran und forscht zu Sozialpolitik in muslimischen Gesellschaften. Er verbringt ein einjähriges Sabbatical in Deutschland und kooperiert u.a. mit dem SOCIUM und dem SFB 1342.

Martín war in der ersten Förderphase Mitglied des SFB 1342 und hat in seiner Arbeit untersucht, welchen Einfluss das koloniale Erbe auf die sozialpolitischen Entwicklungen Mexikos und Argentinien genommen hat.

Martín Cortina Escudero hat am Mittwoch, den 23. November 2023, seine Doktorarbeit erfolgreich verteidigt. Martín war Mitglied des SFB 1342 in der ersten Förderperiode und arbeitete im Projekt International Complementarities in the Development of the Welfare State. The Transatlantic Sphere (1870-2020), geleitet von Philip Manow und Sarah Berens.

Für seine Dissertationsmonographie "Diverging Paths of Social Policy Development in Latin America States: A Case Study on Argentina and Mexico from the Colonial Times to the Early Post-World-War-II Period" untersuchte Martín die internationalen Faktoren, die zu den abweichenden sozialpolitischen Entwicklungen der beiden Länder in der Zeit vom Kolonialismus bis in die 1960er Jahre beitrugen.

Martín ging von der Forschungsfrage aus: "Warum führten ähnliche Pfade zu unterschiedlichen sozialpolitischen Ergebnissen in Argentinien und Mexiko?" Bei seiner Literaturrecherche konnte er keine plausiblen Erklärungen für die unterschiedlichen sozialpolitischen Entwicklungen in den lateinamerikanischen Ländern finden. Daher wählte Martín die Beispiele Argentinien und Mexiko, um seine Hypothese zu testen, dass das koloniale Erbe ein Schlüsselfaktor ist. Er untersuchte historische Dokumente, Parlamentsdebatten und Sekundärquellen, um seine Hypothese zu testen, und wandte dabei einen Methodenmix an, der Process Tracing, Qualitative Comparative Analysis und deskriptive Statistik kombiniert.

Martín zufolge durchliefen Mexiko und Argentinien ähnliche historische Phasen - den Übergang zum modernen Kapitalismus (1810-1910), die Übernahme eines Primärexportmodells (1910-1940) und einen Industrialisierungsprozess mit Schwerpunkt auf der Importsubstitution (1940-1960). Diese Phasen führten bis zu einem gewissen Grad zu einer gewissen Konvergenz in der sozialpolitischen Entwicklung der Länder.

Die kolonialen Hinterlassenschaften beider Länder haben andererseits den Boden für die Unterschiede in ihren sozialpolitischen Systemen bereitet: Mexiko mit seinem Reichtum an Edelmetallen und seiner großen indigenen Bevölkerung stand sehr stark im Fokus des spanischen Imperiums, das daher starke koloniale Strukturen in Mexiko implementierte. In Argentinien war das Gegenteil der Fall, denn das Land war ressourcenarm und dünn besiedelt, so dass das spanische Imperium weniger Geld und Anstrengungen für die Einführung hierarchischer Kolonialstrukturen aufbrachte. Diese Unterschiede legten den Grundstein dafür, dass sich in Argentinien in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ein politisches Regime mit konkurrierenden Parteien entwickelte, während in Mexiko ein autoritäres Regime entstand.

Diese Unterschiede in den Regimetypen, verstärkt durch den unterschiedlichen Einfluss der Arbeiterklassen/Gewerkschaften auf die politischen Entscheidungsprozesse, haben die sozialpolitischen Entscheidungen sowohl in Mexiko als auch in Argentinien geprägt, hat Martin festgestellt. Die argentinische Sozialpolitik war vergleichsweise umfangreich und stratifiziert, während die mexikanische Sozialpolitik eher beschränkt war und Beschäftigte im Staatsdienst privilegierte.

Nach seiner Präsentation erhielt Martín vom Prüfungsausschuss wertvolle Rückmeldungen und Kritik zu seiner Arbeit, die er berücksichtigen wird, bevor er sie bei einem wissenschaftlichen Verlag zur Veröffentlichung einreicht.

Dr. Jan Helmdag
Dr. Jan Helmdag
Jan Helmdag vom Swedish Institute for Social Research ist zu Gast am SFB 1342. Bei einem Vortrag zu statistischen Analysen von Arbeitsmarktreformen wies er auf einige Fallstricke hin.

Dr. Jan Helmdag vom Swedish Institute for Social Research (SOFI) in Stockholm ist derzeit zu Gast beim SFB 1342. Am SOFI arbeitet Jan Helmdag u.a. an der Social Policy Indicators Database (SPIN), die institutionelle Daten zu verschiedenen Dimensionen von sozialpolitischen Programmen enthält. Während seines Besuchs in Bremen hat Helmdag einen Vortrag in der Jour-fixe-Vortragsreihe gehalten und bei einem Workshop der SFB-internen Arbeitsgruppe zu Cash-Benefits mitgearbeitet.

Bei seinem Jour-fixe-Vortrag präsentierte Helmdag die Ergebnisse seiner Doktorarbeit, die er an der Universität Greifswald geschrieben hat, vor Mitgliedern des SFB 1342, des SCOCIUM und der BIGSSS. Für seine Arbeit hat Helmdag 255 quantitativen Studien zu Arbeitsmarktreformen weltweit zwischen 1963 und 2021 analysiert. Sein Augenmerk lag auf der ideologischen Verortung der Regierungen einerseits und andererseits auf den Auswirkungen der Arbeitsmarktreformen auf die Generosität der Arbeitsmarktpolitik (gemessen an den Ausgaben für Instrumente der Arbeitsmarktpolitik und an den Lohnersatzraten).

Während die statistische Analyse aller 255 Studien zusammen – Helmdag spricht hier von einer "One-Size-fits-all"-Analyse – ein relativ einheitliches Bild ergab ("There is robust evidence for classical partisanship", d.h. linke Regierungen erhöhten tendenziell die Ausgaben und die Lohnersatzraten, während rechte Regierungen beides tendenziell kürzten), ergab die länderspezifische Analyse ein uneinheitliches Bild:

Bei der Ausgabenhöhe sind Reformen der aktiven Arbeitsmarktpolitik überwiegend durch "new politics" charakterisiert, Reformen der passiven Arbeitsmarktpolitik sind durch alle drei Gesichter der Parteilichkeit ("three faces of partisanship") geprägt: classical partisanship, reversed partisanship und new politics. Volkswirtschaftliche Faktoren wie Wirtschaftswachstum und Arbeitslosigkeitsraten hatten einen großen Einfluss auf die Höhe der Ausgaben, politische Institutionen hingegen nicht. Auch bei der Höhe der Lohnersatzraten zeigten sich alle "faces of partisanship", wobei Regierungskonstellationen und "Veto players" eine größere Rolle spielten als volkswirtschaftliche Faktoren.

Helmdag schließt aus seiner Untersuchung, dass Erklärmodelle, die auf One-size-fits-all-Analysen beruhen, sehr irreführend sein können, vor allem, wenn sie sich auf einen langen Zeitraum beziehen. Länderspezifische Analysen hingegen bieten wertvolle Einblicke, um die Modelle zu verbessern.

Mehr zu Jan Helmdag und seiner Arbeit finden Sie auf seinem Profil bei Researchgate und auf seinem Profil beim SOFI.

Dr. Ali Akbar Tajmazinani
Dr. Ali Akbar Tajmazinani
Tajmazinani ist Associate Professor an der Allameh-Tabataba'i-Universität in Teheran und forscht zu Sozialpolitik in muslimischen Gesellschaften. Er verbringt ein einjähriges Sabbatical in Deutschland und kooperiert u.a. mit dem SOCIUM und dem SFB 1342.

Ali Akbar Tajmazinani ist Experte für Sozialpolitik im muslimisch geprägten Gesellschaften. "Etwa zwei Milliarden Menschen sind muslimischen Glaubens und stellen die Bevölkerungsmehrheit in rund 40 Ländern der Welt. Dennoch sind diese Länder in der vergleichenden sozialpolitischen Literatur praktisch unsichtbar", sagt Tajmazinani. Er arbeitet daran, diese Lücke zu schließen. 2021 hat er den Sammelband Social Policy in the Islamic World herausgegeben, der bei Palgrave Macmillan erschienen ist. Darin analysiert Tajmazinani den Koran und andere grundlegende Texte hinsichtlich ihrer Auswirkung auf die Sozialpolitik in mehrheitlich muslimischen Staaten. Zudem versammelt der Band Fallstudien zu acht Ländern.

Ali Akbar Tajmazinani hat die letzten zwei Monate am German Institute of Development and Sustainability (IDOS) verbracht und zu Nahrungsmittelsubventionen und dem kürzlich eingeführten Cash-Transfer-Programm in Iran gearbeitet. Bis Ende des Jahres ist Tajmazinani nun als Gast des SOCIUM und des SFB 1342 vor Ort in Bremen.

Tajmazinani wird vor allem an einer Typologie von Wohlfahrtssystemen islamischer Gesellschaften arbeiten. Zu diesem Thema wird er einen Beitrag für die SOCIUM SFB 1342 Working Paper Series schrieben und am 7. Dezember einen öffentlichen Vortrag halten.

Die Kooperation mit dem SFB 1342 soll über das Jahr 2022 hinaus fortgesetzt werden.

Der Band ist ein zentrales Ergebnis des Teilprojektes B01 in der ersten Förderphase und wurde nun sowohl von dem Soziologen Ulf Tranow als auch dem Historiker Johannes Nagel besprochen.

In seinem Buch "Kausale Mechanismen und Process Tracing - Perspektiven der qualitativen Politikforschung" zeigt Frank Nullmeier, wie Politikforschung mittels Process Tracing systematisch angelegt und wie politische Prozesse mittels kausaler Mechanismen im Detail besser verstanden und erklärt werden können. Nullmeier beleuchtet zunächst die Geschichte und die theoretischen Grundlagen des Konzepts der kausalen Mechanismen und präsentiert darauf aufbauend eine Weiterentwicklung zu einer Theorie kausaler Mechanismen. Darüber hinaus erläutert er, wie in der sozialwissenschaftlichen Literatur bereits identifizierte Mechanismen zur Erklärung politischer Entwicklungen genutzt werden können. Das Buch bietet abschließend einen Leitfaden zur Vorgehensweise beim Process Tracing, mit dem Forscher:innen und Studierende eigenständige politische Prozesse analysieren können.

Ulf Tranow, Soziologe und Akademischer Oberrat am Institut für Sozialwissenschaften an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, hat Nullmeiers Werk gelesen und für Soziopolis eine detaillierte Besprechung geschrieben. Tranow fasst die Kapitel prägnant zusammen, ordnet sie in die Fachliteratur ein und lobt Nullmeiers Integration von Theorie und Empirie: "Die Lektüre lohnt sich sowohl für diejenigen, die sich mit den theoretischen Grundlagen des Mechanismen-Konzepts vertraut machen wollen, als auch für diejenigen, die nach einem eher anwendungsorientierten Zugang zur mechanismenbasierten Einzelfallforschung suchen."

Tranow bemängelt an Nullmeiers Band lediglich eines: dass "… im Buch kaum komplexe Mechanismen vorgestellt und diskutiert werden", obwohl diese für das sozialwissenschaftliche Erklären einzelner Ereignisse nötig seien. Nullmeier ist Tranow zufolge skeptisch, dass auf der Grundlage des bisherigen Forschungsstands eine umfangreiche Zusammenstellung komplexer Mechanismen möglich ist. Dem widerspricht Tranow jedoch: "[N]icht nur die empirische Forschung, sondern vor allem auch die Sozialtheorie bietet sich an, um mit ihrer Hilfe komplexe Mechanismen für eine forschungspraktische Toolbox zusammenzutragen … Die Aufarbeitung von Sozialtheorien durch die Überführung der ihnen zugrundeliegenden Kausalmodelle in die Systematik und Terminologie des Mechanismen-Ansatzes könnte ein großer Schritt dahin sein, dieses Erklärungsprogramm für die empirische Forschung attraktiv zu machen."

Ulf Tranow: "To explain why by explaining how". Rezension zu "Kausale Mechanismen und Process Tracing. Perspektiven der qualitativen Politikforschung" von Frank Nullmeier. In: Soziopolis – Gesellschaft beobachten. 10.10.2022, https://www.soziopolis.de/to-explain-why-by-explaining-how.html

Johannes Nagel vom Arbeitsbereich Global- und Verflechtungsgeschichte der Universität Bielefeld hat „Kausale Mechanismen und Process Tracing“ aus der Perspektive eines Historikers gelesen und für H-Soz-Kult rezensiert. Nagel empfiehlt solchen Historiker:innen die Lektüre des Buches, "… die der theoriebasierten Erklärung offen gegenüberstehen und sich dabei nicht auf die lockere Kommentierung von Quellenmaterial mit geborgter sozialwissenschaftlicher Terminologie beschränken, sondern methodisch konsequent vorgehen wollen". Er lobt den theoriegeschichtlichen Teil als "… konzisen Überblick zu Debatten in den Nachbarfächern, in die man sich sonst über verschiedene Literaturen einlesen müsste". Nullmeiers Systematisierung kausaler Mechanismen misst Nagel großen Wert für die die empirische historische Forschung bei, da sie für die Theorieanwendung und Operationalisierung eigener Vorhaben hilfreich sei: "Die methodologischen Ausführungen regen an, darüber nachzudenken, wie die Arbeit am Material und das Erklären in der Einzelfallanalyse zusammenhängen."

Johannes Nagel: Rezension zu: Nullmeier, Frank: Kausale Mechanismen und Process Tracing. Perspektiven der qualitativen Politikforschung. Frankfurt am Main 2021: ISBN 9783593512075, , In: H-Soz-Kult, 10.10.2022, https://www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-128189


Kontakt:
Prof. Dr. Frank Nullmeier
SFB 1342: Globale Entwicklungsdynamiken von Sozialpolitik
Mary-Somerville-Straße 7
28359 Bremen
Tel.: +49 421 218-58576
E-Mail: frank.nullmeier@uni-bremen.de

Diana Bao
Diana Bao
Harvard-Absolventin Diana Bao ist Firmengründerin, war Beraterin und hat sogar ein Musical produziert. Als mit Teilprojekt A05 assoziierte Doktorandin untersucht sie nun den Einfluss internationaler Organisationen auf die Bildungspolitik Chinas.

Liebe Diana, du hast im September deine Promotion in Bremen als BIGSSS-Fellow begonnen. Du bist aber auch an unserem Teilprojekt A05 beteiligt. Wie ist das zustande gekommen?

Also, zuerst möchte ich erzählen, wie ich Professor Kerstin Martens, die jetzt meine Betreuerin ist, kennengelernt habe. Ich komme aus dem Bereich internationale Beziehungen und Bildung und bin immer daran interessiert, wie diese beiden Disziplinen zusammenwirken. Zu Hause in China habe ich als Übersetzerin gearbeitet und Bücher über die Bildungssysteme von Finnland und Singapur und deren Leistungen bei den PISA-Tests übersetzt. Dies ist eines der Beispiele, die mein Interesse an internationalen Organisationen und deren Einfluss auf die nationale Bildungspolitik geweckt haben. Als ich im Internet nach prominenten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern auf diesem Gebiet gesucht habe, bin ich auf Kerstin und ihr Team an der Universität Bremen gestoßen.

Wann war das?

Im Januar 2022. Ich war ziemlich kühn, um ehrlich zu sein: Ich habe Kerstin einfach E-Mails geschickt, ihr gesagt, dass ich ihre Forschung sehr mag (vor allem die Arbeiten von A05), und sie dann gefragt, ob es eine Möglichkeit gäbe, bei ihr zu studieren. So hat mein PhD-Abenteuer begonnen. Nach mehreren Gesprächsrunden und einem Zoom-Interview war sie einverstanden, mich bei meinem Promotionsprojekt zu betreuen. Also habe ich mich für die BIGSSS beworben, und jetzt bin ich hier.

Welche Projektidee hast du Kerstin für deine Dissertation vorgeschlagen?

Mein Projekt wird sich auf den Einfluss internationaler Organisationen auf die chinesische Bildungspolitik konzentrieren. Ich komme aus China und habe einen Hintergrund in internationalen Beziehungen. Ich möchte herausfinden, inwieweit China als autoritäres Land - oder als ein sehr machtvolles Land hinsichtlich seiner Staatskapazität - von internationalen Organisationen beeinflusst wird. Nach meiner persönlichen Beobachtung und Erfahrung würde ich sagen, dass die Bildungsgemeinschaft in China stark von den IO beeinflusst wird, aber sie ist nicht akademisch rigide.

Ich nehme an, du beziehst dich mit deiner persönlichen Erfahrung auf Shanghai, wo du aufgewachsen bist?

Ja, ich bin in Shanghai aufgewachsen, einer Großstadt, die stark von internationalen Ideen beeinflusst ist. Ich möchte herausfinden, ob dies repräsentativ für China ist oder nicht.

Es gibt sicher große Unterschiede zwischen den Großstädten und den ländlichen Gebieten in China ...

Ganz genau. Es ist sehr komplex. China ist groß, und es gibt viele Schichten, was die Machtstrukturen und Einflüsse angeht. Ich habe in einem Unternehmen für Bildungstechnologie gearbeitet und mit den Bildungsbehörden in China zusammengearbeitet, um die Ungleichheit in der Bildung zu beseitigen. In dieser Position bin ich in die meisten Provinzen gereist und habe mehr als 50 Schulen in China besucht, was mein Verständnis für das chinesische Bildungssystem vertieft hat. Ich frage mich, ob Ideen, beispielsweise von der OECD, sich schrittweise auf das chinesische Bildungssystem auswirken und nicht nur auf Shanghai. Meine persönliche Beobachtung würde ein Modell nahe legen, das von Shanghai ausgeht. Zum Beispiel gelangen die Ideen der OECD von Shanghai zur chinesischen Zentralregierung in Peking, wo diese Gedanken mit anderen Elementen von Regierungsprojekten kombiniert werden, eine neue nationale Bildungspolitik bilden und dann Schicht für Schicht an die anderen Provinzen und kleineren Städte weitergegeben werden. In eher abgelegenen Gegenden Chinas wissen die dortigen Schulleiter wahrscheinlich nicht viel über IO, sondern lernen eher von der Politik der Zentralregierung. Aber das ist ein Modell, das ich testen muss.

Das klingt nach einer großen Aufgabe.

Ja, bei diesem Thema gibt es viele Aspekte zu berücksichtigen. Im Moment kämpfe ich damit, herauszufinden, wo ich anfangen soll und welche Methoden ich anwenden kann. Aber das ist in Ordnung, alle Puzzleteile werden sich zusammenfügen. Dieses Thema verbindet alles, was mir am Herzen liegt.

Lass uns ein wenig zurückgehen und einen Blick auf einige der "Puzzleteile" werfen, d. h. auf die Stationen deiner bisherigen Laufbahn. Vielleicht beginnen wir mit deiner ersten Erfahrung im Ausland.

Die High School, die ich besucht habe, bietet internationale Austauschprogramme mit Stipendien an. Ich habe mich beworben, wurde angenommen und habe ein Jahr lang als Highschool-Schülerin in Washington, DC, gelebt. Das war im Jahr 2009, die Amerikaner:innen waren sehr neugierig auf China, alle wollten sich mit mir unterhalten und stellten mir Fragen. Damals wurde mir klar, wie wichtig die Kommunikation zwischen verschiedenen Kulturen ist. Und ich habe beschlossen, mich für Colleges in den USA zu bewerben, weil die Art des Unterrichts sich sehr von der in China unterscheidet. Ich hatte das Gefühl, dass ich genug von der prüfungsgetriebenen Ausbildung hatte. Ich wollte mehr in die Kommunikation und Diskussion einbezogen werden. Also bewarb ich mich für Bachelor-Studiengänge und wurde an der School of Foreign Services in Georgetown angenommen. Die Jahre in Georgetown haben mir die Augen geöffnet, ich habe eine fundierte Ausbildung im Bereich der internationalen Beziehungen erhalten und hatte außerdem die Möglichkeit, ein Jahr lang an der London School of Economics zu studieren.

Wie kam es zu deinem Wechsel in die Bildungsforschung?

Als ich in den USA IR studierte, wurde mir klar, dass es heikel" ist, im Bereich Politik und Sicherheit zu arbeiten. Als Chinesin kann ich nicht für die US-Regierung arbeiten. Und da ich in den USA ausgebildet wurde, ist meine Chance, für die chinesische Regierung zu arbeiten, gering. Außerdem wollte ich mehr in einem neuen Bereich lernen und Schnittstellen zu anderen Bereichen finden. Hinzu kommt, dass meine Familie - seit Generationen, seit meinen Urgroßeltern - allesamt Lehrer sind. Ich wurde in diese Lehrergemeinschaft hineingeboren. Als ich aufwuchs, habe ich Menschen gesehen, deren Leben sich durch Bildung, durch gute Lehrer:innen verändert hat. Kurz gesagt: Bildung ist ein Teil meines Lebens und meines Glaubens. So habe ich mich an der Graduate School of Education in Harvard beworben und wurde angenommen.

Was mich erstaunt hat: Nach deinem Abschluss in Harvard bist du zurück nach China gegangen - nicht um in der Wissenschaft oder der öffentlichen Verwaltung zu arbeiten, sondern ...

... um ein Musical zu produzieren, ja! Während meines Studiums habe ich jeden Sommer für eine Investmentgesellschaft gearbeitet, die in kulturelle Projekte investiert und den internationalen Austausch unterstützt. Das hat mir sehr gut gefallen, weil ich so meine persönlichen Interessen mit meinem Job verbinden konnte - ich bin nämlich ein Musical-Fan. Nach meinem Abschluss in Harvard ging ich zurück nach China und fing sofort in dem Unternehmen an. Ich begutachtete Projekte, kaufte Copyrights vom Broadway und transferierte Produktionen nach China. Nach ein paar Monaten bat mich meine Chefin, praktische Erfahrungen zu sammeln, um die Branche wirklich zu verstehen. Zu dieser Zeit hatte ich gerade die Rechte an der Tony-gekrönten Show A Gentleman's Guide to Love and Murder erworben und war begeistert, sie nach China bringen zu können. Meine Chefin schlug vor: Warum übernimmst du nicht einfach die Produktion? Ich zögerte: Ich habe keine Erfahrung, ich bin keine professionelle Musical-Produzentin .... Aber ich habe die Herausforderung angenommen. Ich habe etwa anderthalb Jahre damit verbracht, die Urheberrechte zu erwerben und die Show dann in eine chinesische Version umzuwandeln. Ich habe die Künstler und Darsteller rekrutiert, das Theater gemietet, all das. Und schließlich brachten wir die Show auf die Bühne und sie wurde zwei Monate lang gespielt. Das war eine wirklich coole Erfahrung! Obwohl ich zugeben muss, dass es nicht immer Spaß macht, seine persönlichen Interessen in einen Beruf zu verwandeln.

Man hat plötzlich kein Hobby mehr, schätze ich.

Ja, wenn ich mir ein Musical ansehe, kenne ich nur zu gut jedes Detail des Projekts, die Kosten und Einnahmen, wie viel die Darsteller bezahlt bekommen, alles. Das ist schon unangenehm. Ich muss mir selbst sagen, dass ich das alles vergessen muss, um die Kunst selbst zu genießen.

Danach nahm deine Laufbahn eine weitere Wendung: Du hast ein Unternehmen mitbegründet.

Nach dieser Produktion war ich erschöpft und wollte zurück in die Bildung wechseln. Zu dieser Zeit hat mir eine Freundin angeboten, als Co-Gründerin in ihr Unternehmen einzusteigen. Sie ist eine professionelle Musicaldarstellerin, die in Hamburg ausgebildet wurde. Nach ihrer Rückkehr nach China stellte sie fest, dass die Ausbildung für Musicaldarsteller in China nicht besonders professionell war, und so gründete sie eine Kunsthochschule. Als sie mich einlud, wollte sie ihr Geschäft ausweiten und auch Teenager ansprechen. Da ich eine Ausbildung in Pädagogik habe und in der Musikbranche gearbeitet habe, bat sie mich, mitzumachen. So wurde ich zur Mitgründerin, half ihr bei der Erstellung neuer Lehrpläne, arbeitete Geschäftspläne aus und ging zu einer Präsentation bei einigen Investoren. Das Jahr, in dem ich für ein Unternehmen verantwortlich war, war stressig, mit vielen Hindernissen und Herausforderungen. Aber es hat auch viel Spaß gemacht.

Gibt es das Unternehmen noch?

Ja, meine Freundin leitet es immer noch. Ich habe mich dann wieder zurückgezogen, weil meine Aufgaben quasi erledigt waren. Dann bekam ich eine andere Gelegenheit, ging nach Peking und habe eine neue Stelle angetreten: Etwa drei Jahre lang habe ich für eines der größten Bildungsunternehmen der Welt gearbeitet. Die Hauptaufgabe des Unternehmens besteht darin, außerschulische Bildungsprogramme für Kinder in China und einigen anderen Ländern anzubieten.

Was war deine Aufgabe in diesem Unternehmen?

Ich habe in der Abteilung gearbeitet, die mit der Regierung und mit öffentlichen Schulen zusammenarbeitet. Meine Aufgabe war es, den Leiter:innen der öffentlichen Schulen " Problemlösungskonzepte " anzubieten. Eines der größten Probleme in Chinas Bildungssystem ist die Ungleichheit. Die Qualität der Bildung ist in China sehr unterschiedlich, sogar innerhalb einer Provinz und manchmal sogar innerhalb eines Bezirks. Es gibt verschiedene Ansätze, um dieses Problem anzugehen, z. B. durch die Verbesserung von Bildungsinhalten, Lehrplänen und Lehrbüchern oder durch die Zusammenarbeit mit Lehrkräften bei deren beruflicher Weiterbildung und auch durch Bildungstechnologie. Meine Aufgabe war es, eine Schule oder einen Bezirk zu besuchen, die Bildungsqualität zu evaluieren, die Ressourcen, über die unser Unternehmen verfügt, abzuwägen und dann einen Lösungsplan zu erstellen und zu sehen, wie wir zusammenarbeiten können.

Haben öffentliche Schulen in China überhaupt ein Budget, um ein privates Unternehmen für eine Zusammenarbeit zu bezahlen?

Ja. Alle öffentlichen Schulen werden von der Regierung finanziert, so dass jeder Posten für einen bestimmten Zweck bestimmt ist. Innerhalb dieses Plans gibt es verschiedene Kategorien, die für die Zusammenarbeit mit Privatunternehmen in den Bereichen Technologie, Hardware, Inhalte usw. verwendet werden können. In China gibt es zum Beispiel eine Politik, die den Einsatz von Bildungstechnologie fördert. Schulen können diesen Fonds für das folgende Jahr beantragen.

Nach drei Jahren hast du dich entschlossen, in den akademischen Bereich zurückzukehren. Warum?

Für die meisten Menschen ist ein Doktortitel ein Schlüssel zur akademischen Laufbahn. Für mich ist die Promotion selbst das Ziel. Ich habe eine Lebensliste, die ich abhaken muss, und der Doktortitel ist einer der Punkte auf dieser Liste.

Warum steht die Promotion auf deiner Liste?

Ich habe mich schon immer für diesen Bereich der Internationalen Beziehungen und der Bildung interessiert, also möchte ich natürlich mehr darüber wissen. Ein weiterer Grund: Ich möchte eine umfassende Forschungsausbildung erhalten. Ich denke, dass eine Ausbildung in Logik und Forschung von Vorteil sein wird, egal welchen Weg ich später einschlagen werde. Der dritte Aspekt ist meine Familientradition. Mein Vater ist Professor, und ich bin in einer Gemeinschaft aufgewachsen, in der es in jedem Haushalt mindestens eine promovierte Person gibt.  Wenn ich meinen Freunden in der Familie erkläre, dass ich promoviere, fragen sie mich sofort: Was ist deine Forschungsfrage? Deine Methodik?

Das ist für sie ganz natürlich ...

Ja, weil sie selbst in der Forschung tätig sind oder zumindest früher selbst eine entsprechende Ausbildung genossen haben. Die Gemeinschaft hat mich in meiner Entscheidung bestärkt, eine Doktorarbeit zu schreiben.

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Diana ist gerne bereit, sich mit Menschen zu treffen und mit ihnen über Politik, Kultur und das Alltagsleben in China zu sprechen. Sie hilft auch gern dabei, Informationen und Kontakte zu vermitteln, die für die Forschung nützlich sein könnten.

Zu den Aufgaben zählt die weltweite Recherche von Bildungspolitiken zur Einbeziehung von Randgruppen in die formale Bildung. Die Arbeitszeit beträgt 30 Stunden pro Monat.

Das Forschungsprojekt "Die globale Entwicklungsdynamik von Inklusivität und Leistungsumfang staatlicher Bildung", das Teil des geförderten Sonderforschungsbereichs "Globale Entwicklungsdynamiken von Sozialpolitik" (SFB 1342) ist, sucht eine studentische Hilfskraft (30 Stunden/Monat).

Die Stelle soll im Januar 2023 für mindestens sechs Monate besetzt werden.

Die Hauptaufgabe ist die Unterstützung der Datenerhebung im quantitativen Teil des Projekts. Zu den Aufgaben gehört die Recherche von Bildungspolitiken zur Einbeziehung von Randgruppen in die formale Bildung von Ländern rund um den Globus.

Interesse an oder sogar Vorkenntnisse in den Bereichen Bildungssoziologie oder -politik und Globalisierung sind wünschenswert, aber keine Bedingung. Gleiches gilt für Kenntnisse in qualitativen Methoden. Wünschenswert sind auch Sprachkenntnisse wie Französisch oder Spanisch, ein Muss sind gute Schreibkenntnisse in Englisch.

Wir bieten einen Einblick in ein interessantes Arbeitsgebiet und ein freundliches Team. Die Vergütung orientiert sich an den üblichen Sätzen für studentische Hilfskräfte an der Universität Bremen.

Die Bewerbung sollte einen kurzen Lebenslauf und Angaben zu den Studienschwerpunkten bzw. Interessen enthalten. Ein aktueller Auszug aus den Zeugnissen sollte ebenfalls beigefügt werden.

Einsendeschluss für Bewerbungen ist der 26.10.2022. Bewerbungen sind per E-Mail zu richten an

Fabian Besche-Truthe, fbesche@uni-bremen.de
Helen Seitzer, seitzer@uni-bremen.de


Kontakt:
Dr. Fabian Besche-Truthe
SFB 1342: Globale Entwicklungsdynamiken von Sozialpolitik
Mary-Somerville-Straße 7
28359 Bremen
Tel.: +49 421 218-57066
E-Mail: fbesche@uni-bremen.de

Dr. Helen Seitzer
SFB 1342: Globale Entwicklungsdynamiken von Sozialpolitik, Institut für Interkulturelle und Internationale Studien
Mary-Somerville-Straße 7
28359 Bremen
Tel.: +49 421 218-57065
E-Mail: seitzer@uni-bremen.de

Dr. John Berten
Dr. John Berten
John ist Postdoc an der Uni Bielefeld und forscht u.a. zum Einfluss von Indikatoren und Zukunftsprognosen auf die Arbeit internationaler Organisatoren. In Teilprojekt B12 untersucht er die ILO als Akteur im Covid-19-Krisenmanagement.

Als erstes muss ich dich fragen, wie man deinen Vornamen ausspricht?

Da ich viel mit internationalen Kolleg:innen arbeite, lasse ich ihn inzwischen englisch aussprechen (also: dʒɒn), auch wenn meine Familie meinen Vornamen immer schwedisch (jᴐn) ausgesprochen hat – meine Mutter kommt nämlich aus Schweden.

Sehr schön, dann wäre das geklärt. Du bist Postdoc an der Uni Bielefeld und seit diesem Jahr Mitglied des SFB 1342. Beschreib doch bitte kurz deinen akademischen Werdegang.

Ich habe in Bielefeld studiert, im Bachelor Sozialwissenschaften und im Master Soziologie. Während dieser Zeit war ich Hilfskraft in einem Projekt von Lutz Leisering, in dem es um die Ausweitung sozialer Grundsicherungssysteme im Globalen Süden ging. Diese Arbeit hat mein Interesse für Sozialpolitik und Sozialpolitikforschung geweckt, und ich habe auch meine Masterarbeit im Rahmen dieses Projektes geschrieben. Im Anschluss bin ich nach Bremen gegangen und habe als Fellow an der BIGSSS meine Doktorarbeit geschrieben. Mein Erstbetreuer war Martin Nonhoff, und mein Zweitbetreuer Lutz Leisering. Den Abschluss meines Doktors habe ich mit einer Stelle in Bielefeld verbunden und bin anschließend als Postdoc nach Tübingen gegangen zu Martin Seeleib-Kaiser im Arbeitsbereich Comparative Public Policy. Und jetzt bin ich wieder in Bielefeld gelandet, bei Alexandra Kaasch.

Deine Doktorarbeit würde mich genauer interessieren? Wozu hast du geforscht?

Über den Einfluss von Indikatoren und Statistiken in der Globalen Sozialpolitik. Dieses Thema hat mich schon während meiner Arbeit als Student in dem Bielefelder Projekt sehr interessiert: Da wurde deutlich, welchen Einfluss auf die Ausweitung sozialer Grundsicherung die Tatsache hatte, dass man ein individuelles Armutsmaß zur Verfügung hatte: "One Dollar a Day". Das entstand erst um 1990. In meiner Masterarbeit habe ich aufgeschlüsselt, dass dieses Maß eine der epistemischen bzw. wissensbedingten Grundbedingungen dafür war, dass die Grundsicherungspolitiken so einen großen Anklang fanden. Und das habe ich im Rahmen meiner Doktorarbeit weiter ausgeführt und gefragt, welchen sonstigen Wissens-Voraussetzungen globale Sozialpolitik unterliegt: Ich habe eine historische Arbeit geschrieben über die Rolle internationaler Organisationen in diesem Zusammenhang, mit der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) und der Weltbank als Fallbeispiele. Ich habe also untersucht, wie diese beiden IOs globale Sozialpolitik als Wissensobjekt mit Hilfe von Zahlen, Indikatoren und Statistiken konstituiert haben.

Kannst du ein Beispiel geben?

Ein Aspekt war die Frage, wie verschiedene Modelle sozialer Sicherung international vergleichbar gemacht werden. Das ist ja nicht selbstverständlich. Wir hatten überall in der Welt, aber auch in Europa verschiedene Modelle sozialer Sicherung, und die ILO hat in ihren ersten Statistiken diese Modelle miteinander vergleichbar gemacht. Dadurch hat die ILO neue Kategorien geschaffen und Dinge, die zuvor als unvergleichbar galten, in einen Zusammenhang gebracht. In meiner Dissertation habe ich mir angeschaut, wie sich diese Vergleiche im Laufe der Zeit gewandelt haben.

Wie stehst du denn der Tatsache gegenüber, dass man versucht, die gesamte Welt mit dem gleichen Maß zu messen? Das hat ja Vor- und Nachteile …

Ja, das hat Vor- und Nachteile und das ist auch ein wissenschaftliches Interesse, auch hier am SFB. Ich denke, es ist wichtig, dass man reflektiert an solche Untersuchungen bzw. Vergleiche und deren Ergebnisse herangeht und sich der Auswirkungen bewusst ist, die solche scheinbar unschuldigen epistemischen Instrumente haben. Wissenschaftliche Vermessungen und Vergleiche sind das eine, aber es hat noch einmal eine andere Tragweite, wenn wir uns die Arbeit internationaler Organisationen anschauen: Manche IOs bringen durch Vergleiche nicht nur Dinge in einen Zusammenhang, sondern sie erzeugen direkte politische Effekte beispielsweise über Performance-Vergleiche.

Da fallen mir sofort die PISA-Vergleichsstudien der OECD ein …

Das ist ein passendes Beispiel, ja.

In dem SFB-Teilprojekt B12 befasst ihr euch mit dem Krisenmanagement internationaler Organisationen während der Corona-Pandemie. Was ist dabei deine Rolle?

Es geht darum, welche Ideen und Vorschläge IOs im Rahmen dieses Krisenmanagements entwickelt haben. Das bezieht sich sowohl auf die Covid-Eindämmungsmaßnahmen direkt als auch auf politische Antworten auf sozio-ökonomische Auswirkungen der Pandemie. Ich beschäftige mich dabei schwerpunktmäßig mit der ILO, zu der ich ja schon in der Vergangenheit gearbeitet habe. Mein spezielles Interesse, das über den eigentlichen Projektkontext hinausgeht, gilt dabei der Bedeutung unterschiedlicher Formen, die Zukunft zu visualisieren. Ich schaue mir beispielsweise Krisennarrative an.

Mit dem Thema Krisen beschäftigst du dich schon länger: In deinem jüngsten Aufsatz analysierst du, wie internationale Organisationen auf den technologischen Wandel und den globalen Klimawandel reagieren.

Genau. Das Paper geht aus einem Projekt zu "anticipatory global governance" hervor, das ich mit Mathias Kranke von der Uni Kassel gestartet habe – es geht um die Frage, wie internationale Organisationen Zukünfte abbilden und welchen Effekt das auf ihre Politikgestaltung hat. Aus einer Reihe von Workshops ist bisher ein Special Issue in Global Society entstanden, in dem auch dieses Paper erschienen ist. Weitere Publikationen sind aber schon in Vorbereitung.

Mein Interesse war dadurch begründet, dass aktuelle sozialpolitische Diskurse häufig mit der Frage der Zukunft verbunden sind. Beim Klimawandel geht es darum, wie der Klimawandel begrenzt werden kann und wie man auf die Auswirkungen reagieren kann. Aber auch in Diskursen zu Digitalisierung und Automatisierung der Arbeit geht es um die Zukunft. Ich habe mir angeschaut, wie sich die verschiedenen Weisen, die Zukunft der Automatisierung der Arbeit und die Zukunft des Klimawandels zu beschreiben, auf sozialpolitische Vorschläge internationaler Organisationen niederschlagen. Dabei habe ich zwei Unterschiede festgestellt in der Weise, wie die Zukunft wirkt, was sich mit den Begriffen "Preparation" und "Precaution" zusammenfassen lässt. Entscheidend dabei ist: Wie sicher sind sich internationale Organisationen, dass eine bestimmte Prognose der Zukunft tatsächlich eintreten wird, und das hängt zusammen mit der Weise, wie die Zukunft "wissbar" gemacht wird. Im Falle des Klimawandels liegen, meist quantitative, Simulationen und Prognosen zugrunde, durch die internationale Organisationen mit großer Sicherheit davon ausgehen, dass die Welt sich in dieser und jener Weise verändern wird. Diese Sicherheit schlägt durch auf die Weise, wie IOs ihre sozialpolitischen Vorschläge diskursiv untermauern können: Demnach ist "Preparation" notwendig - wir müssen uns vorbereiten. In den Digitalisierungs- und Automatisierungsdiskursen liegen eher narrative Expertenurteile zugrunde,  die Prognosen der Zukunft sind daher umstrittener – aber wir sollten vorsorglich handeln: Stichwort "Precaution". Das hat natürlich beispielsweise Auswirkungen darauf, mit welcher Dringlichkeit Organisationen ihre Vorschläge bewerben können.

Sprechen wir noch kurz über deine persönliche Zukunft: Was sind deine Pläne für die Zeit nach der 2. Förderphase des SFB?

Ich möchte in der Wissenschaft bleiben, dementsprechend arbeite ich hier in Bielefeld an meiner Habilitation.

Dafür wünsche ich dir viel Erfolg. Vielen Dank für das Gespräch!


Kontakt:
Dr. John Berten
SFB 1342: Globale Entwicklungsdynamiken von Sozialpolitik, Fakultät für Soziologie
Universitätsstraße 24
33615 Bielefeld
Tel.: +49 521 106-4457
E-Mail: john.berten@uni-bielefeld.de

Anh Tran
Anh Tran
Vor ihrem Wechsel zum SFB hat Anh in Entwicklungsprojekten zu sozialer Sicherung gearbeitet. Als Doktorandin in Teilprojekt A06 forscht sie nun zu Kindergeld und dessen Effekt auf soziale Inklusion.

Liebe Anh, was hast du vor dem SFB gemacht?

Ich bin von London hierher gezogen, wo ich für Development Pathways gearbeitet habe, eine wissenschaftliche Beratungsagentur. Ich habe mich hauptsächlich mit Fragen der Inklusion und Exklusion im Bereich sozialer Sicherung beschäftigt.

An wen war die Arbeit gerichtet?

Die Agentur ist international ausgerichtet, und die meisten Projekte wurden von den Vereinten Nationen und Nichtregierungsorganisationen in Auftrag gegeben: Ich habe mit Akteuren im Globalen Süden zusammengearbeitet, u. a. bei der Beratung von Regierungsbehörden und bei Forschungsarbeiten mit lokalen Communities. Ich habe an Projekten in mehreren Ländern in Ostafrika und Asien mitgewirkt.

War das dein erster Job nach der Universität?

Ja, ich habe etwa fünfeinhalb Jahre lang für Development Pathways gearbeitet. Davor habe ich in Maastricht meinen Master-Abschluss in Public Policy und Human Development gemacht. Ich hatte das Glück, eine forschungsbezogene Stelle im Bereich Sozialschutz zu finden, da dies der Schwerpunkt meines Masterstudiums war. Ich habe mich auf Sozialschutz, Politikdesign und Finanzplanung spezialisiert.

Worüber hast du deine Masterarbeit geschrieben?

Ich habe über die Ungleichheit der Bildungschancen in Vietnam geschrieben. Inspiriert wurde ich dadurch, dass meine Familie von dort stammt, und dass ich wusste, dass das Bildungssystem zunehmend privatisiert wird und der Zugang zu Bildung mehr von privaten Mitteln abhängt. Das hat mein Interesse geweckt, die Ursachen für diese Ungleichheiten genauer zu untersuchen.

Was ist deiner Ansicht nach die Ursache für diesen Privatisierungstrend und diese Ungleichheiten im Bildungsbereich?

Das Wirtschaftswachstum hat zu einem Rückgang des allgemeinen Armutsniveaus und einem Anstieg des Grundbildungsniveaus geführt, gleichzeitig hat die Marktwirtschaft bei der Bereitstellung von Bildung in Vietnam an Bedeutung gewonnen.  Interessanterweise konnte ich keinen signifikanten Unterschied zwischen den Bildungschancen - in Bezug auf die Qualität der Bildung und den Bildungserfolg - von Schüler:innen feststellen, die eine öffentliche oder private Schule besuchen. Allerdings spielte das Vorhandensein von Bildungs- und Kulturressourcen im Elternhaus eine Rolle. Das Wohlstandniveau der Familien und ihr Zugang zu Ressourcen, die das schulische Engagement ihrer Kinder fördern, wirkten sich also auf die schulischen Leistungen aus. Außerdem waren Schüler:innen aus ländlichen Hochlandgebieten, in denen mehr ethnische Minderheiten leben, stärker benachteiligt. In anderen Studien wurde auch festgestellt, dass immer mehr Kinder in städtischen Gebieten Privatunterricht oder Nachhilfe erhalten, was zu größeren Ungleichheiten zwischen den Bevölkerungsgruppen führt.

Du kommst aus den Bereichen Sozialschutz und Bildungspolitik. Wie groß ist die Umstellung für dich, jetzt für das SFB-Projekt A06 zu arbeiten, das Familienpolitik untersucht?

Die Umstellung ist eigentlich nicht allzu groß. In meiner Masterarbeit habe ich mich zwar mit Bildungspolitik beschäftigt, aber der Schwerpunkt lag eher auf Gerechtigkeit und sozialer Ausgrenzung. Bei Development Pathways habe ich mich auf ähnliche Probleme konzentriert, aber untersucht, wie diese durch soziale Sicherheit gelöst werden können. Ich habe mich mit den Möglichkeiten befasst, Einkommenssicherheit über den gesamten Lebenszyklus hinweg anzugehen - von der Kindheit bis ins hohe Alter, einschließlich der Herausforderungen für Menschen mit Behinderungen. Im Rahmen des Projekts A06 werde ich mich vor allem auf die Erhebung von Daten und die Bewertung der Reichweite und Generosität von Kindergeld konzentrieren.

Kindergeld ist in den OECD-Ländern/im Globalen Norden weit verbreitet - wie sieht es im Globalen Süden aus?

Im Globalen Süden gibt es eine beträchtliche Anzahl von Ländern, die irgendeine Art von Kindergeld zahlen, allerdings in sehr unterschiedlichen Ausprägungen und Größenordnungen. In einigen Ländern Afrikas und Asiens gibt es beispielsweise Sozialversicherungsregelungen für Familien, die jedoch nur für bestimmte Sektoren des formellen Arbeitsmarktes gelten. Eine wachsende Zahl von Ländern führt - auch unter dem Einfluss der globalen Agenda - Geldtransfers (Social Cash Transfers) zur Unterstützung von Familien ein, obwohl diese oft auf den gesamten Haushalt ausgerichtet sind und die Kriterien für die Berechtigung vom Armuts- oder Gefährdungsstatus abhängen. Sie waren in erster Linie als Armutsbekämpfung gedacht und nicht als individuelle Kinderbeihilfe, wie wir sie in den meisten Ländern des Globalen Nordens finden.

Würdest du diese Länder dann von deiner Untersuchung ausschließen? Ich vermute, man müsste sehr genau definieren, wie das Kindergeld aussehen muss, um die Daten vergleichbar zu halten ...

Nun, das ist in der Tat noch die Frage. Mein Vorgänger Simone Tonelli hat sich bereits mit den historischen Wurzeln des Kindergeldes und mit der Gesetzgebung befasst. Und er hat auch eine ganze Reihe von Geldtransferprogrammen mit einbezogen. In meiner Dissertation möchte ich untersuchen, wie diese Art von Programmen entstanden ist und welchen Einfluss transnationale Institutionen auf die nationale Politikgestaltung hatten. Und aus der Geschlechterperspektive möchte ich untersuchen, wie wirksam diese Programme in Bezug auf die Unterstützung von Familien und Frauen sind und die Kosten für die Kinderbetreuung berücksichtigen, und ob sie wirklich die soziale Inklusion fördern oder auf der traditionellen Rolle der Frauen als Mütter und Kinderbetreuerinnen beruhen, was ein Hindernis für ihre Teilnahme am Arbeitsmarkt darstellen kann.

Wie möchtest du die Daten erheben? Kannst du globale Datenbanken über das Internet nutzen oder musst du auch reisen, um dir konkrete Fälle ansehen?

Ich bin noch dabei, das zu klären. Es gibt eine ganze Reihe von Daten, die unser Team in WeSIS eingespeist hat, und es gibt Datensätze, die versuchen, die Teilhabe von Frauen sowie die Reichweite und Generosität von Kindergeld zu messen. Aber über die Makroebene hinaus möchte ich in meiner Dissertation Methoden-Mix anwenden, also quantitative Methoden mit qualitativen Fallstudien kombinieren. Das würde es mir ermöglichen, auch die Intersektionalität sozialer Inklusion und Exklusion zu erforschen, d. h. die Frage, ob Inklusion und Exklusion nicht nur mit dem Geschlecht, sondern auch mit der sozialen Stellung in der Gesellschaft, dem Einkommen, der ethnischen Zugehörigkeit, der Kaste oder einer Behinderung zu tun haben.

Das klingt ziemlich spannend!

Vielleicht ein bisschen ambitioniert, und ich werde es sicher eingrenzen müssen, aber ja, ich bin hochmotiviert!

Hast du schon irgendwelche Pläne für die Zeit nach deiner Promotion?

Bei meiner vorherigen Arbeit ging es um die Umsetzung von Forschungsprojekten, eine Mischung aus Beratung und Unterstützung von Regierungen und politischen Entscheidungen. Ich bin dann von der Beratung zum SFB gewechselt, weil ich die Forschungsaspekte meiner Arbeit schon immer spannend fand. Und genau darauf konzentriere ich mich jetzt. Generell interessiere ich mich aber sehr dafür, wie Forschung und politische Entscheidungsfindung ineinandergreifen. Ich bin mir noch nicht sicher, in welcher Eigenschaft ich weiterarbeiten möchte, aber ich bin sicher, dass ich im Laufe der Promotion eine Idee dazu bekommen werde.

Fabienne Müller
Fabienne Müller
Nach einigen Jahren in der Diplomatie ist Fabienne an die Uni zurückgekehrt. Sie promoviert im Fach Geschichte und untersucht für den SFB die Handels- und Sozialpolitik der USA seit 1970.

Liebe Fabienne, du bist seit zwei Monaten Mitglied des SFB 1342 - was hast du davor gemacht?

Die letzten Jahre war ich in Warschau, wo ich in der Deutschen Botschaft gearbeitet habe, und zwar im Bereich Kultur und Presse. Ich habe Konzepte für Kulturveranstaltungen ausgearbeitet, Briefentwürfe erstellt und Delegationen betreut. Es war also von der Uni ein Sprung in die Praxis.

Was hattest du davor studiert?

Ich hatte Politikwissenschaft, Verwaltungswissenschaften und Spanische Philologie an der Uni Potsdam studiert, Bachelor und Master. Ich habe dann ein Stipendium für einen weiteren Masterstudiengang bekommen.

Wo und was hast du dann studiert?

Interdisziplinäre Europastudien am College of Europe in Warschau. Der Hauptcampus der Uni ist in Brügge, aber es gibt seit den 1990er-Jahren einen Campus in Natolin, einem Stadtteil Warschaus.

Auf welchen Sprachen waren die Kurse?

Englisch und Französisch. Aber ich wollte auch Polnisch lernen, da ich schon in Potsdam einen Sprachkurs angefangen hatte – das war ein weiterer Grund, nach Warschau zu gehen.

Wie lange hast du dort insgesamt gelebt?

Der Master dauerte ein Jahr, und danach war ich fünf Jahre lang an der Botschaft. Bis zum Juni dieses Jahres.

Wann hattest du den Entschluss gefasst, zurück an die Uni zu gehen und zu promovieren?

Das war immer schon mein Wunsch, weil mir mein Studium und das theoretische Arbeiten so gut gefallen haben. Direkt nach dem Studium ergab sich keine passende Gelegenheit dazu, weshalb ich mich um andere Stellen bewarb, auch um einen Einblick in die Diplomatie und die Arbeit und Strukturen des Auswärtigen Amtes zu bekommen. Mittelfristig wollte ich aber immer zurück in die Wissenschaft und inhaltlich eher in die Tiefe gehen. Die Arbeit in der Botschaft erfordert das zügige Einarbeiten in wechselnde Themen. Das war eine wichtige Erfahrung, aber ich wollte wieder tiefgründig an einem Thema arbeiten.

Du hast Politikwissenschaft studiert, aber nun promovierst du im Fach Geschichte. Wie kam es dazu?

Ich war schon immer an Nachbarfächern der Politikwissenschaft interessiert. Während meines Bachelor-Studiums habe ich u.a. Kurse im Fach Geschichte und politische Ideengeschichte als Spezialisierung belegt, genauso im Masterstudium in Potsdam. Und am College of Europe war europäische Geschichte meine Spezialisierung.

Wie bist du auf die Stelle im SFB aufmerksam geworden?

Ich habe eine Freundin, die selbst an der Uni Bremen promoviert und mich auf den SFB aufmerksam gemacht hat: Schau dir das mal an, der SFB bringt die Politikwissenschaft und Geschichte zusammen, das würde gut für dich passen. Ich habe mich dann durch die Website geklickt und über die erste Phase gelesen, um zu schauen, wo ich anknüpfen könnte und bin dann auf die Stellenausschreibung für das Teilprojekt zu Sozialpolitik und Protektionismus gestoßen und habe mich beworben.

Du bist erst seit Juli in Bremen - habt ihr deinen Aufgabenbereich im Projekt schon genau definiert?

Wir haben uns im Team schon einige Male getroffen und festgelegt, wer von uns welches Land und welche Zeitabschnitte untersuchen wird. Ich werde die USA übernehmen, und zwar den Zeitabschnitt von 1970 bis heute. Aus der Perspektive von Historiker:innen ist das schon eine recht lange Periode. Daher bin ich derzeit damit beschäftigt, mich intensiv einzulesen. Ich lese auch noch über den Zeitabschnitt davor, den mein Kollege Fritz betreut, da die Ereignisse und Entscheidungen in den Jahrzehnten davor natürlich die Grundlage bilden für die Sozialpolitik in der Zeit ab 1970.

Du teilst dir dein Büro mit Fritz Kusch und Fernando Vinueza, die ebenfalls Doktoranden im SFB sind und an verwandten Themen arbeiten: Habt ihr so etwas wie einen Lesezirkel oder Buchclub eingerichtet?

Gemeinsam lesen tun wir nicht, aber wir haben uns eine stetig wachsende Bibliothek in unserem Büro aufgebaut, die wir derzeit durcharbeiten. Wenn uns etwas auffällt, das zu den Themen der jeweils anderen passt, machen wir uns darauf aufmerksam.

Hast du schon Pläne für deine Dissertation?

Ja, ich würde gern zur Ideengeschichte arbeiten, da das zu meinem Studium passt. Ich versuche gerade die großen Mechanismen in der der US-amerikanischen Sozialpolitik seit den 1970er-Jahren herauszuarbeiten. Wenn es die Literatur- und Quellenlage hergibt, würde ich gern genau untersuchen, wodurch die US-amerikanische Rentenpolitik seit den 1990er-Jahren – angesichts der ideengeschichtlichen Umbrüche - maßgeblich beeinflusst wurde.

Möchtest du kumulativ oder mit einer Monographie promovieren?

Ich denke, ich werde die Form der Monographie wählen. Im Team arbeiten wir alle so, und es ist in der Geschichtswissenschaft nach wie vor die die gängigste Form.

Wie sind deine Pläne für die weitere Zukunft: Möchtest du in der Wissenschaft bleiben oder zurück in die Praxis?

Die kommenden dreieinhalb Jahre sind ein sehr langer Zeitabschnitt, weshalb ich noch gar nicht überblicken kann, was dann kommen wird. Vom heutigen Zeitpunkt aus betrachtet, würde ich mich sehr freuen, wenn ich die Gelegenheit bekäme, weiterhin wissenschaftlich zu arbeiten.


Kontakt:
Fabienne Müller
SFB 1342: Globale Entwicklungsdynamiken von Sozialpolitik, Institut für Geschichtswissenschaft / FB 08
Universitäts-Boulevard 13
28359 Bremen
Tel.: +49 421 218-58628
E-Mail: famuelle@uni-bremen.de

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